MYBERLINFASHION SPORT | 43. BMW BERLIN MARATHON, EIN RÜCKBLICK

berlin marathon 2016

Noch immer kann ich es kaum glauben. Am Sonntag hat der Berlin-Marathon stattgefunden. Dieses Mal und auch zum ersten Mal in meinem ganzen Leben bin ich einen Marathon gelaufen..


Vielleicht erinnern sich einige von euch noch daran wie ich vor zwei Jahren das erste Mal einen Halbmarathon gelaufen bin. 

Damals bin ich meinen Halbmarathon tatsächlich ohne Training gelaufen. Grund dafür war, dass ich mich überhaupt erst zum Halbmarathon angemeldet habe, da ich es überhaupt nicht mochte laufen zu gehen und sowieso nie draußen joggen war. Es wurde eine richtige Hassliebe mit dem Laufen. Man könnte sagen, dass es wie bei einer Mathearbeit "abgelaufen" ist, ich habe es auch erst nach der Prüfung gekonnt.

Mit der Teilnahme am Halbmarathon, habe ich auch Spaß am Laufen bekommen. Ich wollte meine Schwäche besiegen und besser in etwas werden, in dem ich wirklich überhaupt nicht gut war.

Nach meinem Halbmarathon folgten weitere zehn Kilometerläufe und sogar ein Tough Mudder Run. 

Man könnte wirklich sagen, dass ich in den letzten zwei Jahren ziemlich viel im Bereich Laufen geschafft habe.

Mit der Teilnahme am Halbmarathon stand für mich aber schon fest, dass eines Tages in mein Leben ein Marathon folgen sollte. Einen Startplatz für den Marathon zu bekommen ist aber gar nicht so leicht wie ich es dachte.

Da es nur 40.000 Startplätze gibt und der Andrang einfach unbeschreiblich ist, werden die Startplätzte vom Veranstalter per Zufallsverfahren ausgelost.

Für alle, die noch nie ein Marathon gelaufen sind, es aber vorhaben, kann ich nur raten sich so früh wie möglich anzumelden.

Da war er nun, der große Tag. Der 25. September 2016 schrieb jetzt schon in meinem Leben Geschichte. Der große, einzige und erste Marathon in meinem ganzen Leben stand bevor.

Ich muss ehrlich sagen, dass es ein wirklich komisches Gefühl war. Eine Mischung aus Freude, Verwirrung, Angst und dem Ehrgeiz zu gewinnen, nicht das Rennen, sondern über meine Schwäche und Angst.

Es mag vielleicht wirklich komisch klingen, aber ich bin nur einen Halbmarathon, ein Marathon und all diese anderen Läufe gelaufen, weil ich das Laufen einfach noch nie wirklich mochte.

42,2 Kilometer - was schnell geschrieben ist, ist ein unglaublich langer Weg. Ich will nicht sagen, dass ich das ganze unterschätzt hätte, doch irgendwie habe ich es mir einfach anders vorgestellt.

Als ich am Sonntag zum Start am Brandenburger Tor gefahren bin, konnte man mir das Grinsen kaum noch aus dem Gesicht nehmen. Ich war so aufgeregt, aber nicht vor Angst, sondern vor Freude.

Ich habe so lange auf diesen Tag hin trainiert nicht nur in den sechs Monaten in der ich wirklich hart für das Rennen gezielt trainiert habe, sondern überhaupt immer, seit meinem Halbmarathon.

Als ich dann los gelaufen bin, muss ich ehrlich zugeben, dass der erste Kilometer wie eine Ewigkeit verging.

Nachdem ich mich etwas warm gelaufen hatte war das Ganze wieder viel einfacher und ich war wirklich glücklich über meine Entscheidung an dem Lauf teilzunehmen.

Vielleicht war es auch die "Social Pressure" ich mir auferlegt hatte, aber aufgeben ist und war noch nie eine Option für mich. Nach Kilometer 17 hatte ich einfach nur das Verlagen den Halbmarathon zu schaffen da ich mir vorstellte, dass danach alles besser werden würde.

Es wurde nicht wirklich besser, aber es war ein tolles Gefühl schon einmal den Halbmarathon geschafft zu haben, praktisch den Lauf mit dem alles angefangen hatte.

Ich lief also weiter, noch eine ganze Weile, doch bei Kilometer 32 wurde es wirklich schlimm. Es ist natürlich verständlich, dass 32 Kilometer nicht an einem "vorbeigehen", doch der Schmerz der sich langsam in mein Bein ausbreitete war unerträglich.

Ich bin eigentlich ein ziemlich taffes Mädchen, doch der Druck, die Anstrengung und die Schmerzen in meinem Bein, brachten mich dazu kurz vor den Tränen zu stehen.

Es waren also "nur noch" 10 Kilometer. 10 Kilometer die sich wie Ewigkeiten anfühlten. Bei Kilometer 32 hatte ich das Problem, dass meine Beine einfach nicht mehr laufen wollten. Ich konnte tatsächlich nur noch gehen aber nicht mehr joggen. 

Für die letzten 10 Kilometer habe ich fast so lange gebraucht wie für meinen Halbmarathon, was mich wahnsinnig werden ließ. Die Straßen und die letzten Kilometer erschien mir immer länger zu werden.

Bei Kilometer 40 wurde es dann wirklich haarsträubend. 2 Kilometer standen also noch an und man konnte die Menge am Brandenburger Tor, die sehnsüchtig auf die nächsten Läufer wartete, schön laut und deutlich hören.

Als ich dann das Brandenburger Tor zum ersten Mal von Weitem gesehen hatte, schlug mein Herz so unglaublich schnell, dass ich mich fast überschlagen wollte.

Die Menschen an der Absperrung schrieben alle meinen Namen der groß und deutlich unter meiner Startnummer stand. Die Leute jubelten den Teilnehmern zu, die es nun fast geschafft hatten.

Als ich dann endlich die letzte Markierung überschritten hatte und das Ziel überlaufen war, brach ich in Tränen aus. Es war einfach unglaublich. Selbst jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, kann ich immer noch nicht glauben, dass ich es wirklich geschafft habe. Ich habe zwar noch ziemliche Schmerzen beim Laufen, bin aber so überglücklich und stolz auf mich selbst. 


Ich habe zwar nicht wirklich vor noch einmal einen Marathon zu laufen, bin aber voller Faszination und freue mich schon selbst für die Teilnehmer im nächsten Jahr an der Straße zu stehen und die Läufer anzufeuern und zu bejubeln.