Seit einigen Wochen beschäftige ich mich einem etwas tiefgründigeren Thema. Vor circa 2 Wochen ist mein Blog 8 Jahre alt geworden. 8 Jahre sind vergangen, voller einzigartiger Momente, Menschen in meinem Leben und Geschichten, die ich mit euch geteilt habe. Mein Blog sollte schon immer als Plattform dienen, die inspiriert und den Austausch ermöglicht. Mit jedem Artikel den ich verfasse, spreche ich über Themen die mich interessieren und beschäftigen. Ein wichtiger Faktor sind dabei natürlich auch meine Reisen, die für mich wie Luft zum Atmen sind..
Mittlerweile bin ich 23, auch wenn ich mich oft noch nicht
so fühle und sehe. Ich wurde in einem Interview letzte Woche gefragt, wie das
mit den Reisen ist und dem Kontakt zu Freunden wäre oder möglich ist. Eine Beziehung
ist sowieso nicht vorstellbar bei dem Lebensstil den ich führe. Vielleicht
liegt es nicht nur an den Reisen, aber auch an mir. Bin ich überhaupt bereit
mich an einen Menschen oder Ort zu binden?
Wenn wir mal ehrlich sind und nur nach den Fakten gehen, ist es doch so, dass ich im Jahr um die 250 Tage Minimum unterwegs bin – und das ist auch toll so. Viele Menschen verstehen es nicht, aber ich liebe es zu reisen, neue Orte zu erkunden und auch wirklich lange weg zu sein. Die Weltreise im letzten Jahr hat mich nicht unbedingt mehr verändert, denn die Sehnsucht nach der Ferne habe ich schon lange. Es wird oft so gedeutet, dass ich Berlin nicht mag oder Probleme habe, vor denen ich weglaufen möchte, aber gerade der Abstand ist für mich ein stärkeres Gefühl von Nähe. Es ist auch mal schön etwas zu vermissen oder sich nicht jeden Tag zu sehen. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich mich immer für das freie Leben entscheiden, das Leben das ich jetzt führe. Ich fühle mich wie ein Vogel, der jederzeit die Flügel ausbreitet und fliegt. Ein Vogel, der entdeck – ein Vogel der lebt und das unbeschwert. Ich würde sagen, dass es teilweise schon etwas egoistisch ist, aber ich kann es mir nicht mehr anders vorstellen. Wochen fühlen sich wie Jahre an, in denen ich nicht unterwegs bin und auch der Ausblick auf die nächste Reise löst ein Kribbeln in meinem Bauch aus und bringt mich zum Lächeln. Ich habe geliebt und vielleicht tue ich es immer noch. Ich empfinde für einige Menschen in meinem Umfeld unglaubliche tiefe Wertschätzung, sehe mich aber nicht in einer Position, in der ich bereit bin einen neuen Menschen in mein Leben zu lassen oder es zu teilen.
Es muss schwer zu verstehen sein für diejenigen, die eher nach einem Leben streben, das von „settle down“ geprägt ist, in dem man den Wunsch hat Familie zu gründen und eine Stabilität hat, die auch durch Verantwortung entsteht. Ich habe und will das gar nicht. Ich sehe so viele Orte, denke oft darüber nach auszuwandern, für ein paar Jahre ein anderes Land zu entdecken, mich einer neuen Herausforderung zu stellen und etwas zu wagen.
Wenn mich jemand als fragen würde, ich würde nicht meinen, dass ich bereit bin, denn was ich am meisten liebe ist die Reise, das Abenteuer und das Ungewisse.